Glütschbach als Gewässerperle Plus nominiert

25. Oktober 2023

Ein Abschnitt des Glütschbachs im Berner Oberland ist besonders naturnah und wertvoll, deshalb wurde er für das Label „Gewässerperle Plus“ nominiert. Diese Auszeichnung wurde am Montag mit einem gemeinsamen Anlass vor Ort gefeiert und das Engagement der Gemeinden dahinter gewürdigt. Mit der Nominierung weist der Verein Gewässerperlen auf die Natürlichkeit und Unberührtheit dieses Baches hin, was in der Schweiz inzwischen selten vorkommt.

An der Nominierung trafen sich bei den Tropfsteinhöhlen in der „Gundelsey“ die Vertreter:innen der Gemeinden Amsoldingen, Thierachern, Thun und Zwieselberg, des WWF Bern und des Vereins Gewässerperlen, um den Glütschbach zu feiern. Zum Anlass eingeladen hatte der Verein Gewässerperlen, der gemeinsam mit dem WWF das Label „Gewässerperle Plus“ entwickelt hat. Er hat diesen Sommer den Glütschbach-Abschnitt zwischen der Schlyffi und der Sagi Thierachern für das Label nominiert. Aus gutem Grund: Auf dem fast 7 Kilometer langen Abschnitt ist der Bachlauf bis heute natürlich geblieben – eine Seltenheit, insbesondere im Umfeld grösserer Zentren.

Ein Mosaik aus Lebensräumen

Tatsächlich zählt der Abschnitt am Glütschbach zu den letzten, weitgehend intakten Gewässern der Schweiz, von denen es gerade mal noch 3.5% gibt. Da er auf weiten Strecken frei fliesst, wirkt das Wasser mit seiner ganzen Dynamik und lässt ein Mosaik aus Lebensräumen entstehen: schnell und langsam fliessende, besonnte und beschattete Stellen mit verschiedenen Beschaffenheiten wechseln sich ab. Durch die Vielfältigkeit und die Nähe zu zwei wichtigen Auengebieten von nationaler Bedeutung an Aare und Kander, kommt dem Glütschbach ein ganz besonderer Wert für die Natur zu.

Von diesem ist auch Walter Wagner vom Verein Gewässerperlen überzeugt: „Wir haben mit dem Glütschbach etwas ganz Besonderes! Er ist eine echte Gewässerperle – zum Anschauen und Geniessen, aber auch zum Sorge tragen. Mit der Nominierung drücken wir unsere Wertschätzung für die Region aus. Solche Gewässer sind keine Selbstverständlichkeit, im Gegenteil: Auf diese Gewässer darf die lokale Bevölkerung zu Recht stolz sein!“.

Der Wert der Perle Glütschbach ist bekannt

Schöne Spazierwege, ruhiges Plätschern, märchenhafte Stimmungen: Wer den Glütschbach aus der Freizeit kennt, kommt leicht ins Schwärmen. Der Anlass zur Nominierung bringt Menschen zusammen, denen der Glütschbach – aus ganz unterschiedlichen Gründen – am Herzen liegt.

So auch Sven Heunert, Gemeindepräsident von Thierachern: „Der Glütschbach gehört definitiv zu Thierachern, schon unsere Dorfzeitung heisst seit rund 40 Jahren „Glütschbachpost“ und jedes Schulkind war sicher schon mal an einem heissen Tag mit seiner Klasse in diesem frischen und ruhigen Gewässer baden. Persönlich bin ich immer wieder fasziniert, wenn ich mit dem Bike unterwegs bin, wie feenhaft und mystisch dieser Bach nach der Schlyffi durch den Wald schlendert. Über die Nominierung dürfen wir stolz sein und der Anlass hat uns daran erinnert, dass wir zum Glütschbach Sorge tragen müssen, am besten zusammen mit allen anstossenden Gemeinden.“

Nebst feierlicher Stimmung bot der Anlass auch Raum für einen offenen Dialog: Fragen wurden geklärt, Bedenken geäussert und Gedanken ausgetauscht. Gemeinsam wurde überlegt, was für den Glütschbach getan werden kann, damit er auch weiterhin seinen hohen ökologischen Wert behält.

«Es ist unschätzbar, mit dem Glütschbach ein wahres Gewässerjuwel in der Wohnregion zu haben, welches die Wichtigkeit der Biodiversität vor Augen führt und gleichzeitig Raum für Naherholung bietet. Dafür darf man sich dankbar schätzen und soll sich dafür engagieren, diesen Naturschatz auch für die nächste Generation zu bewahren», meint dazu Andrea de Meuron, Gemeinderätin von Thun.

Die Gemeinden, der Verein Gewässerperlen und der WWF Bern wollen sich gemeinsam dafür einsetzen, dass der Glütschbach auch in Zukunft so lebendig bleibt.


Auskunft:


Die Glütschbach wurde im Mai 2023 vom Verein Gewässerperlen für das Label „Gewässerperle Plus“ nominiert, zusammen mit neun weiteren Gewässerabschnitten in der Schweiz. Kandidaten für das Label sind grosse, zusammenhängende Gebiete, oder lange Abschnitte von ökologisch besonders wertvollen und natürlichen Gewässern. Die Auswahl wurde durch eine hochkarätige Jury mit Unterstützung eines wissenschaftlichen Beirats getroffen. Der Glütschbach-Abschnitt zwischen der Schlyffi an der Gemeindegrenze Zwieselberg-Thun und der Sagi in Thierachern wurde wegen seiner Natürlichkeit und Schönheit nominiert. Mehr Informationen zum Label und zum Verein kann man unter www.gewaesserperleplus.ch nachlesen.

 

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