Verein Natur statt Beton präsentiert der Politik eine Alternativvariante für die Umfahrung Aarwangen

13. Januar 2022

Der breite Protest gegen die Umfahrung Aarwangen hält an. Der neue Verein Natur statt Beton präsentierte am Mittwoch eine erste Alternativ-Variante, die im Gegensatz zur geplanten Umfahrungsstrasse ohne Zerstörung wertvoller Ackerböden und bedeutsamer Naturschutzgebiete auskommt. Der Verein fordert den Kanton auf, Alternativvarianten ernsthaft zu prüfen.

Gestern Mittwochabend (12.01.2022) präsentierte der Verein Natur statt Beton an einem Anlass seinen Mitgliedern eine Alternativ-Idee für die geplante Umfahrung Aarwangen. Mit eingeladen waren Grossratsmitglieder aus der Region und die Mitglieder der Bau-, Energie-, Verkehrs- und Raumplanungskommission des Grossen Rats, die demnächst über den Baukredit des Vorhabens befinden werden.

Quer durch die grüne Wiese geht nicht mehr

In Aarwangen ist eine Umfahrungsstrasse aus dem letzten Jahrhundert geplant, die vom Verein Natur statt Beton bekämpft wird, einer breiten Koalition von Bürgern, Anwohnerinnen , Bauern und Umweltverbänden. «Quer durch die grüne Wiese geht heute nicht mehr», sagt Kurt Eichenberger, Co-Präsident des Vereins und Geschäftsleiter des WWF Bern. «Das ist eine krasse Missachtung heutiger Herausforderungen wie Klimawandel, Biodiversitätskrise und Bodenverlust». Dies vor allem vor dem Hintergrund, dass es gute Alternativen zur geplanten Strasse gäbe.

Verein Natur statt Beton präsentiert Alternativen

Der Verein Natur statt Beton sucht in Zusammenarbeit mit Planern, Tunnelbauern und Architekten nach Alternativen zur Umfahrungsstrasse. Im Rahmen einer ETH-Masterarbeit wurde die vom VCS Bern im Januar 2021 ins Spiel gebrachte Untertunnelung von Aarwangen einer ersten Prüfung unterzogen. Die Idee der Untertunnelung ist so simpel wie einleuchtend: Die Bahn, liebevoll Bipperlisi genannt, soll in einem Tunnel unter der Strasse geführt werden und so Strasse und Bahn entflechten, sowie Bodenverlust und Naturzerstörung verhindern.

Die Masterarbeit zeigt, dass eine Untertunnelung grundsätzlich machbar ist. Die Kosten dürften in einer ähnlichen Grössenordnung liegen wie bei der geplanten Umfahrungsstrasse. Heinz Ehrbar vom Departement Bau, Umwelt und Geomatik der ETH hält klar fest, dass eine Masterarbeit zwar kein vollständiges Vorprojekt darstellt. Sie zeige aber eine mögliche Alternative auf. Sollte die Idee von Interesse sein, wäre in einem nächsten Schritt auf der Basis eines verfeinerten Variantenstudiums ein solches Vorprojekt auszuarbeiten.

Verein Natur statt Beton fordert den Kanton zu erweitertem Variantenstudium auf

Der Verein Natur statt Beton fordert die Baukommission des Grossen Rats deshalb dazu auf, den Baukredit für die Umfahrung Aarwangen demnächst nicht zu erteilen und das Geschäft für ein erweitertes Variantenstudium an den Regierungsrat zurückzuweisen. Die im Rahmen der ETH-Masterarbeit geprüfte Untertunnelung von Aarwangen soll als Vorprojekt ausgearbeitet werden. Auch die Variante 0+, die im Synthesebericht des Kantons seinerzeit das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis aufwies, soll auf diesen Stand gebracht werden. Erst so lässt sich ein verlässlicher Vergleich mit der geplanten Variante ziehen und ein zukunftsfähiger Entscheid über die Lösung der Verkehrsprobleme in Aarwangen treffen.

Kontaktperson

Kurt Eichenberger, WWF Bern, 079 830 96 80, Co-Präsident Verein Natur statt Beton

Weitere Information

Weitere Information zur geplanten Umfahrung Aarwangen und den Aktivitäten des Vereins Natur statt Beton finden Sie unter www.naturstattbeton.ch

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